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Kinder und Jugendliche in den Slums von Nairobi - Hilfe für eine bessere Zukunft - Hilfsprojekt in Kenia

Im Oktober war Vikar Christian Pahl mit sechs anderen jungen Erwachsenen in den Slums von Kenia unterwegs.
Christian Pahl war schon mehrmals persönlich vor Ort, kennt die Menschen und Umstände. „Die Kinder brauchen ein Zuhause mit Menschen, die sich um sie kümmern. Wir müssen ihnen Perspektiven bieten, damit sie nicht wieder auf der Straße landen.“
Wie er dort Gemeinde erlebt hat, berichtet er im Folgenden:

Es ist 18.00 Uhr. Wie jeden Abend warten etwa 100 Kinder und Jugendliche auf dem kleinen Innenhof der Kirchengemeinde.
Die Gemeinde liegt mitten in den Slums, umgeben von Wellblechdächern und Müll. Die Pastorin Elizabeth, selbst in diesen Slums aufgewachsen, spricht mit den Versammelten ein Dankgebet.

Weil viele Kinder aus dieser Gegend zu Hause kein Abendessen bekommen, verteilt die Gemeinde seit einiger Zeit Bohnen und Reis. Jeden Abend. Die Gemeinde hat zwar selbst nicht viel Geld. Doch das wenige, was sie hat, teilt sie.

Es riecht nach Rauch, und die letzten Strahlen der Sonne scheinen auf die drei riesigen, verrußten Töpfe. Stundenlang hatten wir den kenianischen Gemeindegliedern geholfen, die schlechten Bohnen auszusortieren und dann das Essen über dem Feuer zu kochen. Die vollen Essentöpfe stehen neben einer Art Gemeindehaus, gebaut aus dünnem Holz und Wellblech.
Ein Friseursalon und eine Nähstube befinden sich in den unteren Gemeinderäumen. Dort können ehemalige Straßenkinder, oftmals Waisen, eine sinnvolle Tätigkeit erlernen. In Zukunft sollen sie dort auch schlafen können - bisher hatte das Geld für Betten gefehlt.

Seit 2017 stehe ich in engem Kontakt mit dieser Slumgemeinde und war seitdem alle zwei Jahre vor Ort.
Das Aufgabenfeld der Gemeinde ist groß: Sie verteilt regelmäßig Essen. Sie kümmert sich um Straßenkinder und Drogenabhängige. Sie besucht Kranke in ihren dunklen Blechhütten mit Medizin, Nahrung und Gebet. Auch das Schulgeld für mittlerweile 16 Kinder kann dank der Gemeinde - und dank Spenden aus Deutschland - gezahlt werden. Die Schule ist zwar nicht besonders teuer, doch viele Eltern verdienen pro Stunde lediglich einen Centbetrag.

Etliche der Gemeindeglieder kommen selbst aus den Slums und haben finanzielle Sorgen. Doch das hält sie nicht davon ab, sich für diejenigen einzusetzen, die noch weniger haben. „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder oder Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt. 25, 40) - dieser Satz von Jesus motiviert die Pastorin bei ihrem Einsatz.

Während die Kinder noch auf das Essen warten, spielen wir mit ihnen: Aus Deutschland haben wir Bälle, Spiele und Bastelsachen mitgebracht - ein seltenes Gut in den Slums. Die Begeisterung ist dementsprechend groß.

Endlich wird das Essen in kleinen Portionen verteilt. Es reicht gerade so für alle. Das Warten hat sich gelohnt.

Mehr Infos zu dem Projekt gibt es direkt bei Christian Pahl oder im Internet: https://cmwhilft.de/projekte/kenia.

Christian Pahl